Gut 3 Jahre war ich nun im Innovationsbereich der DB Systel tätig und habe hier als Architekt und Product-Owner das Venture SEMMI begleitet. Eine für mich sehr anspruchsvolle Zeit, in der ich ohne Zweifel viel gelernt habe und mich weiterentwickeln konnte. Sowohl fachlich (fachliche Führung des Ventures und Verantwortung des Business-Case) als auch technisch kamen viele neue Sichtweisen auf die Welt in meinen persönlichen Werkzeugkasten. Auch weckte die Tätigkeit eine neue Leidenschaft in meinem Leben – das Thema Conversational.ai zur Umsetzung von Voicebots hat mich fest im Griff.
beruflicher Reset auf Raten
Schon in einigen Beiträgen hier habe ich über meinen beruflichen Reset gesprochen. Auf der Suche nach der persönlichen Zufriedenheit habe ich mich und meine Tätigkeit stark hinterfragt. Nach und nach wurden Dinge verändert mit dem Ziel wieder auf den richtigen Weg zu kommen. So richtig funktionieren wollte es jedoch nicht, meine persönliche Unzufriedenheit wuchs ständig weiter. Es war Zeit für einen “harten Reset”.
Wechsel der Perspektive
Mein persönlicher Anspruch die Welt im beruflichen Context per Voice zu verbessern ist aus meiner Sicht fehlgeschlagen. Die Gründe hierfür sind vielschichtig und müssen an dieser Stelle nicht näher ausgeführt werden. Für mich selbst steht jedoch fest, dass ich meinen eigenen Ansprüchen im Themenbereich Conversational.ai und der Umsetzung von Voicebots im aktuellen Konzernumfeld nicht gerecht werden kann.
Aus diesem Grund habe ich mich zu einem harten Schnitt entschieden und den Innovationsbereich, und somit auch mein ehemaliges Team, verlassen. Ich habe mir im Haus der DB eine neue Heimat gesucht bei welcher ich so gar nichts mit diesem Themenbereich zu tun habe und einen persönlichen Neustart wagen kann.
Ganz klar war für mich, dass ich bei dem Wechsel auch die Rolle es TecoLead für HMI abgeben werde. Ich bin sehr froh darüber dass Sascha Wolter diese Rolle nun übernommen hat. Mit seiner Leidenschaft zum Thema Mensch-Maschine Schnittstelle ist er genau der richtige für den Job. Ich bin großer Zuversicht, dass Sascha es schafft, das wichtige Thema HMI innerhalb der DB weiter nach vorne zu treiben.
In meinem neuen Team führe ich wieder den Job des Architekten aus. In meiner neuen Einheit, dem “House of Mobile” innerhalb der DB-Systel trage ich nun dazu bei, die Welt auf technischer Sicht etwas schöner zu machen. Ich freue mich auf diese Herausforderung.
Das neue berufliche Umfeld beschäftigt sich im Kern mit der Umsetzung von Mobilen Anwendungen. Im ersten Schritt bin ich hier im Backend im Einsatz, werde mich aber nach und nach auch in Richtung Frontend bewegen. Ich bin gespannt wo die Reise hingeht, privat habe ich mich auf jeden Fall schonmal ein wenig mit den unterschiedlichen Frontend-Frameworks wie Flutter oder auch Angular und Co. auseinandergesetzt.
Voicebot und conversational.ai für mich am Ende?
Wer mich ein wenig kennt der weiß, dass ich mein privates Interesse im privaten Umfeld gerne vorantreibe. So auch im Bereich Conversational.ai. Laut meinem Git-Repo habe ich am 4. April 2020 den initialen Commit durchgeführt. Seitdem arbeite ich im Privaten kontinuierlich an meiner Idee einer Wartbaren, Skalierbaren und Providerunabhängigen Conversational.ai Plattform. In bisher 1.452 commits ist hierbei etwas entstanden auf was ich persönlich sehr stolz bin. Unter anderem bot die hier entstandene Lösung die Basis für die ersten Feldversuche im Forschungsprojekt SKILLED der TH-Köln …
Klar ist für mich, dass ich meine “neu gewonnene Leidenschaft” weiterführen werde. Ich bin noch lange nicht am Ziel, dennoch kann man bereits im realen Leben Gespräche mit dieser Lösung führen. Die fachliche Modellierung der Prozesse erfolgt auf Basis von BPMN2.0 und wird direkt über die Camunda Process Engine ausgeführt.
Im Kern orchestriert die Plattform die besten Komponenten vom Markt, um für einen spezifischen Anwendungsfall das beste Ergebnis zu liefern. Beim Design der Lösung habe ich peinlich genau darauf geachtet Abhängigkeiten zu einem einzelnen Provider zu verhindern.
Ab sofort: Beruflich Vollgas im House of Mobile, Voicebots “als Hobby”
Ich hoffe, dass der nun doch recht hart durchgeführte Schnitt mich dazu bringt die gewünschte Zufriedenheit wieder zu finden.
Das Thema Voicebot / Voice-First spielt ab sofort in meinem beruflichen Context keine Rolle mehr. Wie jedoch schon angekündigt ist dieser interessante Bereich aus privater Sicht noch lange nicht vom Tisch …
Beruflich konzentriere ich mich nun voll auf meine neue Tätigkeit im “House of Mobile” der DB Systel. Ich freue mich darauf viele neue Menschen kennen zu lernen und diverse Architekturansätze zu diskutieren. Es wird mit Sicherheit eine großartige Zeit und ich werde, erneut, viel lernen.